In den Unterricht eingebundene Schülerlaborbesuche und deren Einfluss auf das aktuelle Interesse an Physik

Pascal Guderian, Burkhard Priemer, Lutz-Helmut Schön

Abstract


Viele Schülerlabore sind mit dem Ziel eingerichtet worden, das Interesse junger Menschen an Naturwissenschaften zu steigern. Studien zeigen jedoch, dass bei vereinzelten Schülerlaborbesuchen überwiegend nur kurzfristige Effekte erreicht werden. Die vorgestellte explorative Studie untersuchte vor diesem Hintergrund die Wirksamkeit mehrfacher Schülerlaborbesuche auf die Interessenentwicklung. Dazu wurde der Verlauf der emotionalen, wertbezogenen und epistemischen Komponente des aktuellen Interesses von Achtklässlern zu fünf Messzeitpunkten bei drei Schülerlaborbesuchen in einem Schulhalbjahr erhoben. Weiterhin wurde untersucht, ob eine curriculare Einbindung der Schülerlaborbesuche in den Unterricht zu Unterschieden in der Interessenentwicklung führt. Während sich ähnliche Verläufe in der emotionalen und der wertbezogenen Komponente mit und ohne inhaltlicher Verknüpfung zeigten, ergaben sich Differenzen im Interesse an den Inhalten. In der Gruppe ohne explizite Einbindung des Schülerlaborbesuchs in den Schulunterricht stieg die epistemische Komponente des aktuellen Interesses nach Besuchen signifikant an, fiel aber nach mehreren Wochen wieder ab. Die Vergleichsgruppe zeigte hingegen einen konstanten Verlauf auf höherem Niveau. Dieses Ergebnis gibt Anlass zu der Hypothese, dass eine engere Anbindung der Besuche außerschulischer Lernorte an den Unterricht in der Schule das aktuelle Interesse an naturwissenschaftlichen Themen stabilisieren kann.

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