Der Einfluss von instrumentellen Handlungen und hervorgerufenen Selbsterklärungen auf den physikalischen Wissenserwerb in der Primarstufe

Marcel Bullinger, Erich Starauscheck

Abstract


Lernen mit oder durch Handlungen, wie z. B. beim ‚Experimentieren‘, gilt als ein zentrales Merkmal des naturwissenschaftlichen Unterrichts und insbesondere des naturwissenschaftlichen Sachunterrichts. Ausgangspunkt bei Letzterem sind oft ‚Phänomene‘. Die handlungsorientierte Begegnung mit einem Phänomen gilt dabei als Idealbild des naturwissenschaftlichen Sachunterrichts. Hingegen ist die postulierte Wirkung eines handlungsorientierten Lernens empirisch nicht ausreichend überprüft. Notwendig für ein erfolgreiches Lernen ist auch im naturwissenschaftlichen Sachunterricht die kognitive Aktivität der Schülerinnen und Schüler. Die Aufforderung zu Selbsterklärungen gilt als robuste Methode der kognitiven Aktivierung, die den Aufbau von Wissensstrukturen unterstützt. Inwieweit diese Methode in der Primarstufe wirkungsvoll ist, ist ebenfalls noch nicht eindeutig geklärt. Ob eine Handlungsorientierung und eine kognitive Aktivierung durch die Aufforderung zu Selbsterklärungen den Wissenserwerb im naturwissenschaftlichen Sachunterricht der Primarstufe unterstützen, wird daher in einer experimentellen Laborstudie untersucht. Als Phänomen wurde die optische Abbildung mit der Lochkamera gewählt. Es zeigt sich, dass Selbsterklärungen den Wissenserwerb mit einem großen Effekt unterstützen. Eine handlungsorientierte Vermittlung zeigt hingegen gegenüber einer vergleichbaren Vermittlung mit Bildern keinen Effekt.


Schlagworte


Handlungsorientierung; Selbsterklärung; Lehr-Lern Forschung

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