Verbrennungsmotoren und Carnotscher Wirkungsgrad - Ein gängiges Missverständnis

Autor/innen

  • Ulrich Harten Hochschule Mannheim

Schlagworte:

Lehrbuchfehler, Wirkungsgrad, Verbrennungsmotor

Abstract

Der Wirkungsgrad von Wärmekraftmaschinen kann nicht höher sein als der Carnot‘sche Wir-kungsgrad. So oder so ähnlich ist es in allen Physikbüchern zu lesen. Dabei werden fast immer Verbrennungsmotoren implizit oder auch explizit zu solchen Wärmekraftmaschinen dazugezählt. Tatsächlich ist der Carnot´sche Wirkungsgrad für Verbrennungsmotoren (bei denen die Wärme durch Verbrennung im Zyklus entsteht) vollkommen irrelevant. Dies liegt daran, dass die Entro-piebilanz durch Materieströme in und aus der Maschine dominiert wird und meistens auch ohne Abwärme schon positiv ist. Im Gedankenexperiment wird ein Verbrennungsmotor mit idealem Wirkungsgrad eins vorgestellt. Im Unterricht ist also zu unterscheiden zwischen echten Wärme-kraftmaschinen, die mit der Umgebung nur Wärme und Arbeit austauschen (z.B. Dampfturbine, Stirling-Motor) und Verbrennungsmotoren. Der Wirkungsgrad realer Verbrennungsmotoren ist durch den konkreten Prozess begrenzt, nicht durch den zweiten Hauptsatz.

Veröffentlicht

20.12.2012

Zitationsvorschlag

Harten, U. (2012). Verbrennungsmotoren und Carnotscher Wirkungsgrad - Ein gängiges Missverständnis. PhyDid B - Didaktik Der Physik - Beiträge Zur DPG-Frühjahrstagung. Abgerufen von https://ojs.dpg-physik.de/index.php/phydid-b/article/view/335

Ausgabe

Rubrik

Weitere Themen